Die große Frage der Wahlen am 14. Mai wird sein, wer die Türkei ins nächste Jahrhundert trägt. Erdoğan oder Kılıçdaroğlu? Das zu erwartende Tempo des Wahlkampfes weist auf die Brisanz der türkischen Politik hin. In dem mit weitreichenden Begriffen wie „Systemwandel“ und „Wiederaufbau“ geführten Wahlkampf, wissen die WählerInnen um die enorme Bedeutung dieser Wahlen und der wegweisenden Position der Kandidaten. Und die entscheidende Instanz ist einzig die Wahlurne.
Wir befinden uns nun auf der Zielgeraden der Wahlen vom 14. Mai.
Deutschland steht vor einer neuen Ära. Je nachdem, ob die Union oder SPD die Federführung zukommt, wird in Deutschland eine neue politische Ordnung geschaffen und werden auch die türkisch-deutschen Beziehungen entsprechend neu gestaltet.
Österreichische Politiker gehen mit türkeifeindlichen Parolen auf Stimmenjagd. Ministerin Raab beschwert sich über mangelnde Integrationsbereitschaft – hat aber selbst keinerlei Projekte für die türkische Minderheit im Land vorzuweisen.
Der französische Präsident Macron führt fieberhaft seine offensichtliche Anti-Türkei-Haltung fort. Grund für sein Unbehagen sind die Initiativen der Türkei in Syrien, Libyen und im östlichen Mittelmeer, die den Einfluss Frankreichs in diesen Regionen beschneiden und verringern.